Umfrage zur Tor-Technik: Büdinger Referees werden befragt
Im Fußball steht die größte Revolution in den vergangenen Jahrzehnten an. Bei der strittigen Frage „Tor oder kein Tor?“ wird der Fußball-Weltverband Fifa ab sofort technische Unterstützung zulassen. Die Gralshüter des Weltfußballs haben sich auf einer Sitzung des International Football Association Board in Zürich darauf geeinigt, dass die Systeme Hawk-Eye (Torkamera) und GoalRef (Chip im Ball) bald zur Torerkennung zum Einsatz kommen werden.
Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke bezeichnete den Tag der Einführung als „ganz entscheidenden Schritt für den Fußball“. Herbert Fandel, deutscher Schiedsrichter-Chef, findet die Entscheidung der Fifa „prima“. Den Referees würde ein enormer Druck genommen werden.
Die Gelnhäuser Neue Zeitung machte in ihrer Samstagsausgabe vom 7. Juli eine Umfrage und ließ dabei unter anderem die Büdinger Schiedsrichter Matthias Kristek (KSV Aulendiebach) und Andreas Schröter (VfB Höchst/Nidder) zu Wort kommen.
Matthias Kristek (stellvertretender Schiedsrichterobmann Büdingen, ehemaliger Regionalliga-Schiedsrichter und Zweitliga-Assistent): Ich sehe den Chip im Ball als sinnvoll an. Dann können wir uns die Torrichter sparen. Wir haben bei der EM gesehen, dass sie nichts bringen. Es ist für einen Menschen nahezu unmöglich, über knappe Torerzielungen in diesen Geschwindigkeiten zu entscheiden. Das nimmt die Schiedsrichter aus dem Brennpunkt. (…)
In der Bundesliga geht es mittlerweile um so viel Geld. Dem Schiri wird eine große Arbeit abgenommen. Es ist schlimm, wenn monatelang auf den Referees rumgehackt wird. Ich würde eine Einführung nur begrüßen.
Andreas Schröter (Verbandsschiedsrichterlehrwart HFV): Alles, was den Druck der Schiedsrichter nimmt, ist sinnvoll. Als Schiri muss man sich aber zu 100 Prozent auf die Technik verlassen können. Natürlich sollte man dennoch einen genauen Blick auf die Torszenen werfen. Das System muss aber annähernd fehlerfrei sein. Wenn es beim Schiri an der Uhr piepst und der Ball mitten im Spielfeld ist, dann läuft was schief. (…)
In den Profiligen dürfte die Einführung kostentechnisch kein Problem sein. Wer zweimal im Jahr den Rollrasen für große Summen austauschen kann, der hat auch das Geld für die Tor-Technik.