Marcus Schmidt (23 J., SV Rohrbach, SR seit 2006) ist nun seit fast einem Jahr Lehrwart der Büdinger Schiedsrichter. Im Interview berichtet er von seinem ersten Jahr, seinen eigenen Erfahrungen als langjähriger Schiedsrichter in der Gruppenliga und den Herausforderungen des zeitintensiven Hobbys.
Ehrenamtssieger im Kreis, von Woche zu Woche auf Hessens Sportplätzen unterwegs und seit 10 Monaten nun auch verantwortlich für die Lehrarbeit von über 150 Schiedsrichern. Und ganz nebenbei noch ein Studium zum Bankfachwirt. Sicherlich eine aufregende Zeit, wie kommst du mit den Anstrengungen und der Aufgaben zurecht?
Schmidt: Zunächst mal war das natürlich eine gewaltige Umstellung. Es kamen viele neue Aufgaben auf mich zu, die mich aber eher herausforderten, als dass sie eine Last darstellten. Nun im Vorstand der Vereinigung tätig sein zu dürfen, macht mich natürlich auch stolz. Es bereitet mir viel Freude mit den Schiedsrichtern zusammenarbeiten und diesen bei ihrer Entwicklung beizustehen.
Dein Freundeskreisamt musstest du nun niederlegen, da man nicht in beiden Gremien (KSA und FK-Vorstand) vertreten sein darf. Ein weinendes und ein lachendes Auge?
Schmidt: Ja, das trifft es ziemlich genau. Gerade wegen meinem beruflichen Hintergrund war das Schatzmeisteramt natürlich auch ideal für mich. Jedoch ist es für mich persönlich wichtig nach immer neuen Aufgaben und Zielen zu streben. Da ist das Amt des Lehrwarts sehr abwechslungsreich und verantwortungsvoll.
Es hat ja bereits Änderungen in deinem neuen Lehrstab gegeben: Wie läuft die Arbeit im neu formierten Team und was möchtest Du in Zukunft noch verbessern?
Schmidt: Zunächst einmal gilt es die Arbeit der letzten Jahre zu würdigen und allen voran sich bei Volker Höpp zu bedanken. Ohne ihn würden wir sicherlich nicht so dastehen, wie wir es heute tun. Des Weiteren habe ich in ihm immer noch einen Ansprechpartner, falls mal etwas unklar ist. Auf dieser Basis wollen wir als Lehrstabt nun die Lehrgänge und Prüfungen noch praxisorientierter gestalten. Dies soll die Schiedsrichter noch besser auf ihre Spielleitungen vorbereiten. Gerade die Betreuung des Nachwuchses wollen wir intensivieren, um die hohen Verlustzahlen in den Anfangsmonaten zu minimieren.
Natürlich interessiert die da vor allem die Zukunftsplanung – was erwartet die SR in den nächsten Monaten?
Schmidt: Wir wollen allgemein den Informationsaustausch zwischen Schiedsrichtern und Lehrstab stärken. Seien es die Neulingen in ihren ersten Partien, oder unsere Leistungsklassenschiedsrichter mit denen es natürlich ganz andere Themen aufzuarbeiten gilt. Ich verspreche mir in allen Bereichen so eine aktivere Kommunikation.
Zum Schluss: was würdest Du jungen SR empfehlen für die letzten Wochen der Saison und im allgemeinen Umgang mit der SR-Tätigkeit?
Schmidt: Um mal jetzt einen altklugen Spruch zu bringen, den ich selbst auch immer belächelt habe: man kann in jedem Spiel etwas lernen! Jedes Spiel trägt zum Erfahrungsschatz eines Schiedsrichters bei und dessen sollte man sich bewusst sein. Dabei spielen nicht nur die positiven Erfahrungen eine Rolle, gerade auch die negativen Momente prägen einen jungen Schiedsrichter. Ganz wichtig dabei: man darf sich davon nicht aus der Bahn bringen lassen, sondern sollte immer dran bleiben und versuchen den Spaß an der Tätigkeit zu bewahren!
Den Schiedsrichter wünsche ich dennoch viele positive Erfahrungen in den letzen Spielen dieser Saison und im Anschluss eine schöne & erholsame „Fußballfreie Zeit“.
Herzlichen Dank!
Das Interview führte Marius Ulbrich