Es kommt wahrscheinlich eher seltener vor, dass sich alle Schiedsrichter nach dem Bericht ihres Kreisschiedsrichterobmanns von ihren Plätzen erheben und einige Minuten Beifall klatschen. Es kommt allerdings auch nicht so häufig vor, dass eine Schiedsrichtervereinigung einen KSO verabschieden muss, wie Edgar Schäfer einer war. Frühzeitig hatte er zuvor angekündigt sich kein weiteres Mal zur Wahl aufstellen zu lassen. Und so kam es am 31.01 gezwungener maßen zur Wahl eines neuen Kreisschiedsrichterausschusses.
Gleich zu Beginn der Tagesordnung kam es seitens der Gäste vom VFA (Jürgen Radeck, Verbandsfußballwart) und KFA (Jörg Hinterseher, Kreisfußballwart) zu lobenden Worte bezüglich der geleisteten Arbeit von Edgar Schäfer. Man wäre sich der zuverlässigen und sauberen Arbeit immer bewusst gewesen und man müsse dafür überaus dankbar sein. So dankbar, dass es sich Radeck nicht nehmen ließ trotz zahlreicher anderer Veranstaltungen zu erscheinen. Auch der Verbandschiedsrichterausschuss war in Form von Andreas Schröter vertreten, der aufgrund seiner Büdinger Herkunft auch mit Schäfers Arbeit in Kontakt war.
Nach dem Gedenken verstorbener Schiedsrichter-Kameraden machte Schäfer in seinem Bericht auf den aktuellen Schiedsrichterschwund aufmerksam und nahm dort unteranderem auch die Vereine in die Pflicht. Wo vor vier Jahren noch 160 Schiedsrichter an der Pfeife tätig gewesen seien, wären es heute nur noch 110, wobei davon viele selbst spielen und nicht so häufig ansetzbar sind, verglichen mit vor allem älteren Kollegen. „Wir kommen wieder dahin, warum ich Schiedsrichter wurde“, mahnte er und weißt damit auf ein Zukunftsszenario, bei dem Reservespiele grundsätzlich unter keiner neutralen Leitung mehr sein könnten. Dabei käme man schon jetzt auf einen Bestrafungssumme von insgesamt 7.000 Euro und 24 Punkte. In seiner Ansprache, wies er nichtsdestotrotz darauf hin, warum ihm vor allem die Tätigkeit als Schiedsrichter so großen Spaß gemacht hatte. Neben kurzen Anekdoten bedankte er sich auch bei allen Schiedsrichtern, die ihn auf seinem Weg begleitet haben, bei seinen Mitstreitern im KSA und bei den Gremien, in die er durch sein Amt gekommen ist. Den Vereinen wünschte er alles Gute und warb erneut für Nachwuchsarbeit. Aufgrund der Ernsthaftigkeit seiner Worte und als Zeichen von Dankbarkeit kam es zu der anfangs beschriebenen Szene. Sichtlich Gerührt nahm Edgar Schäfer den Dank der vielen anwesenden Schiedsrichter auf und konnte sich so der Wertschätzung seiner Person bewusst werden.
Nach den Berichten des Lehrwartes Volker Höpp und des Kreisjugendsachbearbeiters Rolf Seifert kam es zum nächsten emotionalen Moment, als Matthias Kristek, frühzeitiger Begleiter Schäfers Schiedsrichterkarriere, eine Laudatio über ihn hielt. „Wir haben heute einen schweren Ganz zu gehen, denn unser allzeitbeliebter KSO „Eddi“ wird heute nach 10 Jahren KSO-Tätigkeit im Kreis Büdingen und insgesamt 16 Jahren (ab 2004 Schriftführer) Vorstandsarbeit in der SR-Vereinigung Büdingen sein Amt in jüngere Hände geben.“, begann Kristek und erzählte bekannt locker und unterhaltsam von den Anfängen Schäfers in den Reihen der Schiedsrichtervereinigung und davor. Er selbst wäre schließlich selbst Gespannsführer von Schäfer und somit Zeuge seiner herausragenden Leistungen auf und neben des Platzes. „Ich möchte mich vor allem erst einmal persönlich bei Dir bedanken, da ich von Dir sehr viel lernen konnte und bedanke mich auch für alle SR unserer Vereinigung. Eine große „ÄRA“ im Kreis Büdingen geht zu Ende. Und auch im Namen aller Fußballfreunde, ob SR, Verbandsmitarbeiter, Vereinsangehörige, Presse usw ein dickes Dankeschön an Dich für 10 Jahre herausragende KSO-Tätigkeit.“
Als kleine Änderung zu den vorherigen Wahlen muss der Kreislehrwahrt neuerdings nicht mehr gewählt werden, sondern wird vom KSA vorgeschlagen und vom VSA bestätigt. Und so wurden lediglich Marcus Schmidt als stellvertretende KSO und Olaf Kehne als Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit einstimmig in ihrem Amt bestätigt. In die „großen Fußstapfen von Edgar“ wird Sebastian Poth, ebenfalls einstimmig, treten. „Ich möchte mich bei allen für ihren Vertrauensvorschuss bedanken und auch bei meinen Mitstreitern Florian Höhl, David Bischoff, Stephan Bretthauer, Matthias Kristek und Edgar Schäfer, der weiterhin Freundschaftsspiele ansetzen wird. Denn mir ist bewusst, dass es schwer wird alleine die großen Fußstapfen auszufüllen, die du, Edgar, hinterlässt.“
Der große Rahmen wurde außerdem genutzt, um verdiente Schiedrichter aufgrund ihres Jubiläums zu ehren und ihnen den Dank auszusprechen. Gerhard Sinner, Präsident des Freundeskreises, übernahm hierbei die kurzen Reden für jeden Einzelnen. Für 10 Jahre waren das: Armandiz Behzadpour, Stefan Schäfer, Jan Weinel, Oleg Karaliov, Martin Tonert, Rainer Hofmann, Joachim Weis, Sören Ganz. Für 15: Uwe Kässner, Veli Ceylan, Thorsten Schmidt . Bereits 25 Jahre als Schiedsrichtert tätig sind: Alwin Helbig, Jürgen Lehmann, Hartmut Kempf; 30 Jahre Franz Josef Korn, Karl Ludwig Schneider, Gerhard Schröder, Claus Pfeffer, Bernd Schmidt. 35 Jahre: Klaus Dieter Berger, Andreas Bode, Hans Jürgen Gerlach; 40 Jahre: Karl-Heinz Dauth; und 45 Jahre: Norbert Kullmann, Walter Hacker, Gerhard Schäfer. Ein halbes Jahrzent ist es schon bei Klaus Hachenberg und Hans Heinrich Klein ist es sogar schon 55 Jahre. Ene große Anzahl an Schiedsrichter also, die viel für die Vereinigung getan, beziehungsweise auch noch tun.
Eine weiter Ehrung übernahm Olaf Kehne, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit, der Gerhard Kempel in der Kategorie U50 und Andreas Mathesius in der Kategorie Ü50 für ihr weitergehendes Arrangement im Rahmen der „Danke-Schiri“ Aktion auszeichnete. Die beiden Kreissieger werden in einer weiteren Veranstaltung noch vom VSA geehrt, ein Bericht folgt dazu.
Im Anschluss schloss erstmals seit 10 Jahren jemand anders als Edgar Schäfer die Sitzung. Und so bleibt nur noch ein weiteres Mal zu sagen: „Danke Eddi für deine Arbeit und für das, was du der Vereinigung alles gegeben hast!“