Die Teilnehmer des Wintertrainingslagers mit ihren neuen Shirts.
Erstes Januarwochenende, es war mal wieder soweit: das Wintertrainingslager der Büdinger Spitzen- und Nachwuchsschiedsrichter eröffnete das Fußballjahr 2014! Inhaltlich stand das erste Schmidt-Trainingslager ganz im Zeichen von Stresssituationen. Der 22-jährige Rohrbacher und sein Team versuchten die 20 Teilnehmer in Dammbach (Spessart) für unerwartete Drucksituationen zu sensibilisieren und dabei möglichst kühlen Kopf zu bewahren.
In den langen Samstag startete man thematisch gesehen nicht auf dem Platz, sondern mit all dem, was vor dem Spiel geschieht. Der erfahrene Sebastian Poth (Hainchen) schilderte mit gewohnter Lockerheit seine Erfahrungen in Vorbereitung auf ein Spiel, die schon lange vor dem eigentlichen Spieltag und der Anreise beginnt.
In diesem Jahr durfte man nach längerer Auszeit auch mal wieder einen Gastreferenten in der Runde begrüßen. Hessenligaschiedsrichter Andreas Weichert aus Heppenheim folgte dem Ruf der Büdinger in den Spessart und lieferte ein Referat von besonderer Qualität ab. Der Stress stand im Mittelpunkt seines Vortrags, nicht nur während der Arbeitswoche, nein – sondern Stress, den die Schiedsrichter Woche für Woche auf den Sportplätzen erleben. Anhand von Anekdoten aus seinem großen Erfahrungsschatz versuchte er die lernwilligen Jungschiedsrichter auf besondere Situationen vorzubereiten und Stress im Vorfeld oder während des Spiels vorzubeugen. Begeistert waren die Teilnehmer nach den gut 55 Minuten: „Das war große Klasse, so einen Vortrag hört man nicht alle Tage“, äußerte sich der Dauernheimer Volker Höpp.
Kurz vor dem Mittagessen wurde es nochmal ernst: 15 knifflige Regelfragen sollten gelöst werden, um auch eine Leistung der Teilnehmer zu ermitteln. Von den Ergebnissen zeigte sich Schmidt im Nachhinein allerdings nicht allzu begeistert: „Hier hat jeder Teilnehmer gesehen, wo seine Defizite liegen. Natürlich hatten wir auch einige sehr gute Ergebnisse, doch ich lege gerade den jungen Kameraden nah sich hier nochmal hinzusetzen und sich zu verbessern!“
Nach den Ausführungen von Öffentlichkeitsmitarbeiter Marius Ulbrich zum Verhalten der Bänke, stand ein weiteres thematisches Highlight auf dem Programm. Mit Unterstützung von Patrick Kalbhenn wandelte die Leitung den Seminarraum kurzerhand in das „aktuelle Sportstudio“ um. Dort mussten sich drei Teilnehmer anschließend vor der Kamera zu einer Szene äußern, die sie gerade erst gesehen hat und standen so gewaltig unter Druck. In einer ausführlichen Analyse konnten anschließend alle Teilnehmer ihre Schlüsse ziehen, wie man sich in Drucksituationen gut präsentiert.
Am Sonntag betrachtete man dann gemeinsam die Geschehnisse der Hinrunde und resümierte den Lehrgang. Dabei besprach man explizit nochmal den spannungsgeladenen Spieleabend am Samstag und die inhaltliche Qualität der Vorträge als Highlights der diesjährigen Veranstaltung. Zufrieden zeigte sich KLW Schmidt: „das lief doch ganz gut für mein erstes WTL, die Verbesserungsvorschläge nehme ich an und will sie nächstes Jahr einbauen. Der Dank gilt wieder dem Freundeskreis, der uns dies hier überhaupt erst ermöglich hat“ Dies bestätigte sich auch in den Meinungen der vier neuen Teilnehmer, so der 17-jährige Younes Fernouchi, der am Sonntagmittag gegen 12 Uhr zufrieden den Spessart verließ: „Ich wurde richtig gefordert, das war richtig toll. Nun freue ich mich auf meine Rückrunde und möchte Gas geben!“