Unruhig klopft Thorsten Schmidt mit seinem Kugelschreiber auf den Holztisch, der Mitten im Sportheim der TSG Bleichenbach steht. „Ganz schön knifflig diesmal“, sagt der 39-jährige Schiedsrichter aus Rinderbügen während er die 15 Regelfragen überfliegt. Für einen gestandenen Kreisoberliga-Mann wie ihn hat sich der neue Kreislehrwart Marcus Schmidt (Rohrbach) einige schwierige Fragen ausgedacht. Den jährlichen Regeltest löste der Routinier dann allerdings mit Bravour – mit der vollen Punktzahl. Auch den modifizierten Lauftest schaffte Schmidt mit links.
Erstmals liefen er und weitere Unparteiische der Schiedsrichtervereinigung Büdingen den neuen „Intervall-Test“. Die Referees bis zur Kreisoberliga mussten – je nach Spielklasse – verschieden oft die knapp 70 Meter lange Distanz von Strafraum zu Strafraum laufen – in 20 bis 25 Sekunden. Zwischendurch gab es eine Verschnaufpause von 35 Sekunden. Insgesamt mussten die Teilnehmer 20 „Hits“ für die Qualifikation zur Kreisoberliga (1340 Meter), 15 für die Kreisliga (1005 Meter) und 10 für die Reserve und Jugend (670 Meter) absolvieren. „Der vereinfachte Test fiel den Teilnehmern wesentlich leichter“, resümiert Marcus Schmidt, der die jährlich verpflichtende Prüfung erstmals in seiner Funktion als Lehrwart (er beerbt Volker Höpp, Ranstadt) abnehmen durfte.
42 Unparteiische nahmen am offiziellen Prüfungstag in Bleichenbach teil. Im Hinblick auf die Gesamtanzahl der Büdinger Schiedsrichter (knapp 160) sei das allerdings dürftig, wie Marcus Schmidt meint und verweist dabei gleich auf den Ausweichtermin am Freitag, 26. April – vor dem Lehrabend. Diesen sollten die restlichen Schiedsrichter wahrnehmen, sonst werden sie ihren Vereinen für die neue Saison nicht angerechnet. Thorsten Schmidt muss im Übrigen nicht mehr zu diesem Termin erscheinen, er hat bereits den Stempel für die neue Saison und damit auch die Lizenz zum Pfeifen in der Tasche.